Die Motopädagogik, auch psychomotorische Entwicklungsbegleitung genannt, ist ein ganzheitliches Konzept und versteht sich als ein Anwendungsgebiet der Psychomotorik. Kurz gesagt ist Motopädagogik Entwicklungsförderung durch Bewegung. Das heißt, Bewegung wird als lustvolles und spaßorientiertes Medium genutzt, um die gesamte Persönlichkeit zu unterstützen.

Motopädagogik orientiert sich hier stark an den Grundsätzen von Maria Montessori und Emmi Pikler: „Hilf mir, es selbst zu tun!“ und „Lass mir Zeit“ werden so zum elementaren Leitfaden der Motopädagogik und dessen Bewegungskonzept. Das eigenständige und selbstorganisierte Tun ist hier elementar für eine ganzheitliche Entwicklungsunterstützung.

Ein Ziel der Motopädagogik stellt die Erweiterung der kindlichen Handlungsfähigkeit dar. Durch motorische und soziale Lernprozesse erwirbt das Kind Kompetenzen hinsichtlich des eigenen Körpers, sowie im Umgang mit den Menschen und den Dingen in seiner Umgebung. Dies passiert durch eigenständiges, selbstbestimmtes Ausprobieren und Experimentieren ohne Leistungsdruck und Vorgaben über das, was es zu erleben gibt. Es werden somit die Fähigkeiten Ich-Kompetenz, Sachkompetenz und Sozialkompetenz vermittelt.

Die „Bewegungsbaustelle“ als Beispiel psychomotorischer Angebote

Die „Bewegungsbaustelle“ ermöglicht den Kindern ein aktives Mitgestalten ihrer Bewegungsumwelt. Aus dem vorhandenen Material und den Geräten bauen sich die Kinder ihren eigenen Spielplatz, ihre eigene „Bewegungsbaustelle“. Durch die spielerische Verwirklichung von Bauplänen und das gemeinsame Erleben der Bewegungsexperimente erfahren sie Bewegungssicherheit und Selbstvertrauen.